Einmal den Seniorenteller bitte!
Im Alter steigen bei Pferden die Ansprüche an die Rund-um-Fit Fütterung. Dabei ist die Mischung ganz individuell und sollte immer an den Futtrigkeit, Vorerkrankungen, Haltung und die allgemeine Verfassung des Tieres angepasst werden. Die grundsätzlichen Empfehlungen haben wir euch direkt mal zusammengefasst:
Mineralfutter
Bei älteren Pferden besteht ein höherer Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Besonders bei Nährstoffe, die für ein intaktes Immunsystem wichtig sind, und Antioxidantien darf es etwas mehr sein. Im Vergleich zu einem jungen, erwachsenen Pferd ist die Empfehlung von Zink, Selen, Vitamin A und E doppelt so hoch. Aber ebenso wichtig ist natürlich der Grundbedarf an Nährstoffen und Vitaminen. Wenn du zu einem speziellen Seniormineralfutter greifst, kannst du damit alle Bedürfnisse von deinem Liebling abdecken. Aber Achtung : die meisten Müslis, auch im Seniorenbereich, sind oft schon mineralisiert. Du solltest also auf die richtige Menge achten, um das Nährstoffverhältnis in der Bahn zu halten und nicht eine Überdosierung von Spurenelementen wie Selen zu riskieren.
Eiweiß-Bedarf
Auch dieser kann ansteigen. Baut dein älteres Pferd Muskelmasse ab, braucht es im Vergleich zu einem erwachsenen Pferd zwischen 10-20% mehr Eiweiß. Grundsätzlich ist der Muskelabbau aber nicht an ein Alter auszumachen. Ein Senior, der vernünftig gearbeitet wird und ausreichend Aminosäuren erhält, kann genauso gut dastehen, wie ein jüngeres Tier.
Als zusätzliche Eiweiß-Quellen kannst du z.B. Sojaschrot, Leinsamen oder Luzerne (-grünmehl) zu füttern. Zusammen mit ausreichendem Heu und Kraftfutter hast du eine gute Futterbasis.
Was, wenn mein Pferd im Alter zu dünn wird?
Dann sollten wir uns das unbedingt mal genauer anschauen! Denn das kann nicht immer nur am Muskelschwund liegen. Viele Aspekte sollten hier unter die Lupe genommen werden. Anfangen kann es schon bei der Haltung deines Pferdes.
Im Offenstall sind meistens nicht genügend Futterstellen vorhanden, um auch rangniedrigeren Pferden die Möglichkeit zu geben, in Ruhe und ausreichend fressen zu können. Auch Stress in der Herde ist oft der Hintergrund für einen Gewichtsverlust. Beobachte das Verhalten deines Pferdes am besten ein paar Tage lang, um die Situation richtig zu bewerten.
Ist alles in Ordnung? Dann nimm dir die Futterration als nächstes vor. Stelle sicher, dass dein Senior ausreichend mit Nährstoffen und Spurenelementen versorgt ist und genug Energie über das bereitgestellte Futter erhält. Die Qualität des Heues kann dabei eine große Rolle spielen. Beispielsweise ist Heu aus dem ersten Schnitt vom Energiewert und Eiweißgehalt wesentlich höher als aus einem späteren Schnitt. In einem solchen Fall sollte dann die Energiedichte deines Kraftfutters entsprechend gesteigert sein.
Es muss aber auch nicht zwingend am Futter liegen. Vielleicht kann dein Pferd das aufgenommene Futter nicht mehr richtig verwerten. Dem können Zahnprobleme oder Darmprobleme zu Grunde liegen. Vergewissere dich in jedem Fall in Absprache mit deinem Tierarzt über den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes, um richtig darauf reagieren zu können. Wenn dein Pferd z.B. sein Heu nicht mehr richtig kauen kann, leistet du mit faserreichen Heucobs Abhilfe.
Achte auf die Signale deines Pferdes – Denn auch Schmerzen können der Grund für den Gewichtsverlust sein.
Jahreszeiten abhängig füttern?
Natürlich solltest du dich auf die Bedürfnisse deines Pferde einstellen: zum Fellwechsel unterstützend füttern, bei Kälte und Nässe im Winter eindecken, im Sommer mit Mash oder Tee für genug Flüssigkeitszufuhr sorgen. Egal in welchem Alter sich dein Pferd befindet, ist das ein wichtiges Thema, bei einem Senior sollte auf diese Punkte noch ein bisschen mehr Augenmerk fallen. Wusstest du eigentlich, dass das Eindecken im Winter ungefähr die Energie von einem Kilo Hafer täglich einsparen kann?
